Gegeben wird einen Einblick in das abwechslungsreiche Oeuvre Sigmar Polkes (1941-2010), der neben Gerhard Richter und Georg Baselitz zu den einflussreichsten deutschen gegenständlichen bzw. figurativen Malern der Nachkriegszeit gehört. Nach einer anfänglichen Glasmalerlehre begann Polke 1961 zeitgleich mit Gerhard Richter an der Düsseldorfer Kunstakademie sein Malereistudium, wo nach ersten Kunstaktionen unter dem Begriff "Kapitalistischer Realismus" eine Reihe von ironischen und witzigen Gemälden zum Thema Malerei und künstlerische Kreativität entstanden. Anschließend reflektierte Polke in seinen im Punkteraster gemalten Werken die Konsum- und Warenwelt des bundesdeutschen Wirtschaftsaufschwungs, das politische und gesellschaftliche Zeitgeschehen sowie die neuen sozialen Bewegungen und Subkulturen ab den 1970er Jahren. Dabei benutzte er mit großer Experimentierfreude eine Vielfalt an künstlerischen und nichtkünstlerischen Materialien wie Kugel-schreiber, Kartoffeln, Polyesterstoffe, Acrylfarben, chemische Substanzen, Lacke, Natursteine, Bunsenbrenner und zuletzt auch Glas für die zwölf Fenster des Zürcher Grossmünsters.
Methode: Live-Online-Vortrag mit anschließender Möglichkeit via Chat Fragen zu stellen