Die Arbeiten von Prof. Ernst Thevis sind hözerne Erzählungen, die nicht nur den Raum, in dem sie sich befinden verdrängen, sondern zugleich in ihrem Inneren Räme beherbergen. Durch das Aushöhlen verwandelt sich das ursprüngliche Stück Holz zu etwas Neuem, Andersartigem. Aus dem massiven Volumen entstehen zarte Schichten, die kaum aus Holz zu sein scheinen. Sie bilden die Grenze zwischen Innen und Außen, verdrängen Raum und zugleich umhüllen sie ihn. In diesem doppelten Wortsinn zeigt die Ausstellung Ge-Schichten.
Ernst Thevis' bildhauerisches Schaffen ist geprägt vom faszinierenden Dialog zwischen dem eigenen Gestaltungswillen auf der einen- und dem Widerhall des Materials auf der anderen Seite. Den nötigen Zeit-Raum dazu verschafft er sich durch eine bewusst langsame Arbeitsweise. Nur wenige Maschinen kommen zum Einsatz. Stattdessen arbeitet er vielfach mit einfachen Handwerkszeugen wie Schnitzeisen, Säge oder Raspel. Gerade dieses langsame Voranschreiten gibt ihm die Freiheit mit dem Material in einen intuitiv gesteuerten Dialog zu treten.
Holzbildhauerlehre in Berchtesgaden, Architekturstudium in Aachen und Gaststudium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Ernst Kasper; das sind nur einige Stationen, die den künstlerischen Werdegang von Ernst Thevis prägen. Er lebt in Detmold und arbeitet seit 1998 als Professor für plastische Gestaltung an der Technischen Hochschule OWL.