Michael Göring, in Lippstadt geboren und über 25 Jahre Leiter der ZEIT-Stiftung in Hamburg, ist in seinem Berufsleben mit vielen Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Gesellschaft zusammengekommen. In seiner neuen Gesprächsreihe lädt er drei Mal im Jahr ausgewählte Gäste nach Lippstadt ein. Als erster Gast kommt am 17. September der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck.
Joachim Gauck hat die Jahre nach der Wende wie kaum ein Zweiter geprägt. Als Leiter der Gauck-Behörde, offiziell Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen, war er von 1990 bis 2000 Motor der Aufklärung über eine wahrlich dunkle Epoche deutscher Geschichte. 2012 wählte die Bundesversammlung den parteilosen Gauck zum 11. Präsidenten der Bundesrepublik. Eine glückliche Wahl, ein Bundespräsident, der die Menschen unseres Landes erreichte. Auch nach den Jahren im Amt meldet sich Joachim Gauck immer wieder zu Wort. Früh kritisierte er die zögerliche Haltung der Bundesregierung und forderte die Unterstützung der Ukraine durch deutsche Waffenlieferungen. Mit Pazifismus geht er hart ins Gericht, würde dieser doch „die Dominanz der Bösen, der Verbrecher und der Unmenschlichen zementieren.“ Seine Vorstellung von Freiheit verbindet er stets mit Verantwortung.
Was treibt Joachim Gauck an? Was hat ihn, den früheren Pastor und DDR-Bürger geprägt? Wie blickt er heute auf den Zustand der Demokratie in unserem Land?
Am Ende des Gespräches gibt es Zeit für Fragen aus dem Zuschauerraum.
Zur Person: Michael Göring machte 1975 Abitur am Lippstädter Ostendorf Gymnasium, wurde an der Universität München promoviert, leitete von 1997 bis Ende 2021 die gemeinnützige ZEIT-Stiftung in Hamburg, unterrichtet als Professor Kultur- und Medienmanagement an der dortigen Musikhochschule und ist Autor von fünf Romanen.