Anröchte - TAGE DES DONNERS

Viele Bildhauer geraten bei diesem Stein ins Schwärmen: Anröchte zieht als Steinstadt, aber auch als Naturoase und Rock-Mekka Menschen aller Generationen an.

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Die Gemeinde Anröchte liegt mit rund 11.000 Einwohnern auf einem wertvollen Grünsandsteinvorkommen im Südosten des Kreises Soest, am Rande des Sauerlandes. Im Ortskern der Gemeinde befindet sich die St. Pankratius Kirche, die um 1180 aus diesem Grünsandstein erbaut wurde und auch im Innenbereich einen Besuch wert ist. Rund um die zehn Ortsteile gibt es auf gut ausgebauten Rad- und Wanderwegen eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt zu entdecken. Außerdem können hier Tagestouristen auf den Spuren der Geschichte wandeln – Anröchte ist reich an denkmalgeschützten Bauwerken: Das Schloss Eggeringhausen in Mellrich etwa lädt mit englischem Park und Schweizer Marstall zur Außenbesichtigung ein. Jedes Jahr am ersten Wochenende im August verwandelt sich Anröchte entweder in ein durch die „JZI Anröchte e.V.“ ausgerichtetes Rock-Areal, dem Big Day Out (BDO), welches internationale Künstler und Zehntausende Besucher anzieht oder es lädt der Gewerbe- und Förderverein in Anröchte e.V. „W.I.R. in Anröchte“ zu dem bekannten „Anröchter Steinfest“ ein, einer Wirtschaftsschau mit buntem Rahmenprogramm. Bei schönem Wetter sorgt das Waldfreibad Anröchte für Ferienlaune: Sprungbecken, 50-Meter-Schwimmerbecken und Planschbereich für Babys und Kleinkinder bringen die ganze Familie in Schwung. Besonderes Highlight: die 54 Meter lange Rutsche. Die Sonnenterrasse, natürlich mit freiem W-LAN, lädt auch Radfahrer und Wanderer zum Verweilen ein.





Obelik in Anröchte

TAGE DES DONNERS 
Hans-Dietmar Heiderich

„Und immer wieder dringt ein Donnerhall zu mir hinauf.“

Das Schauspiel dort unten fasziniert mich immer wieder. Ich steige auf den neu installierten Aussichtsturm neben dem Kliever Obelisken, einem Wahrzeichen unserer Gemeinde. Die Skulptur des Künstlers Joe Kley verrät schon, worum es sich an meinem Lieblingsplatz vor allem dreht: den berühmten Anröchter Sandstein. Die Zeit nach Sonnenaufgang ist mir für einen Spaziergang dorthin am liebsten: Das Vogelzwitschern mischt sich mit dem fernen Rauschen der Autobahn – und immer wieder dringt von unten ein Donnerhall zu mir hinauf. Hier wird gerade der berühmte grüne und blaue „Anröchter Stein“ aus mehreren Steinbrüchen gesprengt, direkt vor mir, in etwa 20 Metern Tiefe. In der gewaltigen Steinwüste türmen sich neben den Werksteinbänken die mächtigen Quader, von hier aus werden sie auf Spezialmaschinen erladen und weiterverarbeitet. Diamantbeschichtete Gattersägen trennen die Rohblöcke in verschiedene Formate. Der Grünsandstein mit seinen ehrlichen, beruhigenden Farbtönen wird weit über unsere Region hinaus zum Beispiel für Mauern und als Fassadenverblendung ingesetzt, war und ist aber auch ein geschätzter Werkstoff für Bildhauer. Entstanden ist er vor mehr als hundertzwanzigmillionen Jahren, durch Ablagerungen am Grunde des Urmeeres. Unter mir poltert das Industrieschauspiel mitten in der rauhen Natur, und wenn ich den Blick
etwas hebe, erkenne ich bei klarer Sicht in Richtung Hellwegbördeden ganzen Kreis Soest und die Soester Börde, dahinter erheben sich die sanften Hügel des Eggegebirges im Weserbergland. Ein außergewöhnlicher Ort, nicht nur, um den Tag zu beginnen.

Kontakt: 
Gemeinde Anröchte
Hauptstraße 74
59609 Anröchte
Tel. 02947 888-0
www.anroechte.de