Werl - WERLS GRÜNE LUNGE

Die Wallfahrtsstadt Werl liegt - touristisch reizvoll am Rand von Sauerland, Münsterland und Ruhrgebiet –direkt am Hellweg, der alten Salzhandelsroute. Werl wurde im Jahr 1218 zur Stadt erhoben. Jahrhundertelang waren die zentrale Lage, das Salzvorkommen und die fruchtbaren Ackerböden der Börde das Kapital der Stadt. Seit über 350 Jahren führt das Marien-Gnadenbild Pilger nach Werl. Mit jährlich über 100.000 Pilgern ist Werl heute drittgrößter Marien-Wallfahrtsort Deutschlands und seit dem Mittelalter Pilgerstation auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Die Wallfahrtsstadt ist heute mit rund 32.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt im Kreis Soest. Werl verfügt über eine sehenswürdige Altstadt mit markanten Gebäuden, idyllischen Gassen und liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern und bietet entlang der schön gestalteten Fußgängerzone viele Einkaufsmöglichkeiten und einladende Gastronomie. Der direkt an die Altstadt angrenzende Kurpark mit seinem funktionsfähigen Gradierwerk dient auf über zehn Hektar Fläche als Ort der Ruhe und Erholung im Herzen der Stadt. 
Im historischen Stadtkern befinden sich zwei sehenswerte Museen. Das städtische Museum Am Rykenberg „Wendelin-Leidinger-Haus“ ist in einem geschichtsträchtigen Burgmannshaus untergebracht und beherbergt eine eindrucksvolle Sammlung von Kunst- und Kulturschätzen der Werler Stadt- und Salzgeschichte. Das „Forum der Völker“ ist mit über 10.000 Gegenständen außereuropäischer Kunst und Alltagskultur das größte Völkerkundemuseum in Westfalen. Darüber hinaus bieten die beiden das Stadtbild prägenden Sakralbauten Propsteikirche und Wallfahrtsbasilika den Besuchern zahlreiche weitere kunsthistorische Schätze.





Werl - WERLS GRÜNE LUNGE

WERLS GRÜNE LUNGE
Michael Jolk, Stadtarchivar der Wallfahrtsstadt Werl

„Man muss nicht bis ans Meer fahren, um salzhaltige Luft einzuatmen.“

Bereits als Kleinkind war ich sehr oft mit meinen Eltern und Großeltern im Werler Kurpark unterwegs. Die Fütterung der Enten mit altem Brot gehörte immer dazu sowie das Spielen auf dem Spielplatz oder am Bach. Damals war es mir natürlich nicht bewusst, an welcher historischen Stätte sich die Enten tummeln und viele Menschen Ruhe und Erholung suchten. Die Rede ist von Werls „grüner Lunge“, dem Kurpark, der im Nordwesten der Stadt seit Eröffnung des Solbades im Jahre 1888 besteht. Einst umrahmt von drei mehreren hundert Meter langen und 30 Meter hohen Gradierwerken, die die Salzsole konzentrierten. Der jahrhundertelang florierende Wirtschaftszweig der Salzgewinnung kam 1919 zum Erliegen. Die Jahresproduktion an Siedesalz in Werl betrug zuletzt ca. 8.500 Tonnen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die letzten Teile der Gradierwerke abgebrochen. Im Jahre 1999 konnte vom Verein Saline Werl e.V. im Kurpark ein kleineres Gradierwerk der Bevölkerung übergeben werden. Später kam noch ein Siedehaus hinzu, in dem alljährlich Schausiedungen stattfinden. An warmen Sommertagen ist es ein Genuss in der Nähe des Gradierwerkes zu sitzen, zu lesen oder sich zu unterhalten. Man muss also nicht zum Meer fahren, um salzhaltige Luft einatmen zu können. Außer dem Gradierwerk und dem Siedehaus hat der Kurpark den Salzbach zu bieten. Dieser durchfließt das Gelände und weckt ebenfalls Kindheitserinnerung, da dort erste Dammbauerfahrungen gesammelt wurden. Seit kurzem ist der Verlauf des Salzbaches renaturiert worden. Tritt- und Sitzsteine laden auch hier zum Verweilen ein. Schauen Sie mal vorbei, es lohnt sich! Der Eintritt ist frei.

Kontakt:
Stadt Werl
Stadtinformation
Steinerstraße 2 
59457 Werl 
Tel. 02922 870350-0 

www.werl.de